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Tequila_11
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Anmeldedatum: 11.04.2017
Beiträge: 4913

BeitragVerfasst am: Fr Jul 04, 2025 9:18 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Der Liegestuhl

von Michael Jörchel

Den besten Liegestuhl der Welt
den hab'ich mir gekauft.
Er kostete nicht sehr viel Geld
ich bin recht stolz darauf.

Kann liegen oder sitzen
an einem weißen Strand.
Muss nicht am Boden schwitzen
auf dem harten Sand.

Nun hab' ich doch dieses Problem
er geht nicht aufzuklappen.
Ich wünscht es kann mich niemand sehen
und fang' schon an nach Luft zu schnappen.

Ich klapp ihn auf und wieder zu
doch richtig klappt es nicht.
Doch ich gebe keine Ruh'
bis ich endlich darauf liech.

Ich klappe hin ich klappe her
ich klappe gleich zusammen.
Ich glaub' ich will das hier nicht mehr.
Ich will mich endlich sonnen.

Ich krieg den Dreh nicht ganz heraus.
Verschwitzt ist mein Gesicht.
Ein Liegestuhl sieht anders aus.
So wie das, jedenfalls nicht.

Nun lieg ich doch im harten Sand
der eigentlich ganz weich.
Der Stuhl steht neben mir am Strand.
Doch man erkennt ihn nicht sogleich.

Der Stuhl, ein Blickfang, kann man sagen
weiter aufbauen hat keinen Zweck.
Ich hörte oft die Menschen fragen.
"Ist das jetzt Kunst oder kann das weg?"

© Michael Jörchel
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Tequila_11
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Anmeldedatum: 11.04.2017
Beiträge: 4913

BeitragVerfasst am: So Jul 13, 2025 8:45 am    Titel: Antworten mit Zitat

Die alten Möbel

Lasst mich erzählen: Im Traum heute Nacht
sind mir plötzlich die alten Möbel erwacht,
die Möbel, die aus dem Elternhaus
mit mir gingen ins Leben hinaus.
Sie huben an, ein jedes, zu sagen
von längstvergangenen, unnennbaren Tagen.
– Von der ersten Jugend im Elternheim
begann der große Schrank seinen Reim.
Ich sehe die Mutter nach ihm schreiten
und die muntren fünf Buben daraus kleiden;
ich seh' sie vom Schrank zu den Betten hin
vergnüglich wandern mit gütigem Sinn
und jedem aufs Lager den Sonntagsstaat legen,
und alles war Sonne und alles war Segen.
Nun schlummert sie längst in tiefem Schrein,
und die liebste Liebe ruht mit darein.
– Und die alte Kommode begann zu singen:
Weißt du noch was von all den Dingen,
den hundert geheimnisvollen und lieben,
die fest drin verschlossen, wie vor Dieben?
Nur manchmal an ganz besonderen Tagen
durfte ein Blick mit hinein sich wagen.
Dann sah er hell in der Lade Tiefen
Dinge glitzern, als ob sie riefen:
Ohrglocken, Ringe und andres Geschmeid',
das der Vater einst zur Bräutigamszeit
der Mutter geschenkt ... Dass die beiden einst jung,
das gab den Gedanken ganz eignen Schwung.
"Der Vater nicht größer als ich?" … "Und ein Mädchen
die Mutter?" ... Das brachte ins Schnurren das Rädchen
des jungen Gehirns! ... Gleich wurde gefasst
das Ringlein, ob's schon an den Finger passt.
Ein Altar ward die Kommode mir
und werter als alle moderne Zier.
– Und die Bettstatt begann die Melodie
wehwonniger Stunden. Sie sang mir, wie
die Mutter mich allzeit zu sich genommen,
sobald nur der Atem ging beklommen,
sobald nur der kleinste Fieberschauer
ihr sorgend Herz erfüllte mit Trauer,
wie sie mich da in den Schoß versenkt
und den Durstgen mit Zuckerwasser getränkt.
Wir waren drum alle ganz gern mal krank.
Oh glaubende Mutter, hab' heut' noch Dank! …
– Und der Spiegel über dem Tischchen begann:
"Ist's möglich, du bist jetzt selbst schon ein Mann?
Weißt noch, wie jeden Morgen vor mir
der Vater stand als kühner Barbier?
Nun wachsen dir selber die Haare grau,
und du guckst, als sei'st du der Vater genau.
Und die Bilder ringsum blicken dazu
und nicken: "Wie balde gehst auch du!"
Und alles redet die Einfachheit
der weitverlorenen Kinderzeit …
So seh' ich die alten Möbel leben.
Und stellt sich mal ein neues daneben:
Es schweigt! Es weiß noch nichts Rechtes zu sagen.
Ihr aber, ihr alten, aus Jugendtagen,
oh sprecht mir noch oft in stiller Nacht
von dem, was mir ward eine Lebensmacht!

Karl Ernst Knodt (1856 –1917),
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Tequila_11
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Beiträge: 4913

BeitragVerfasst am: Mo Jul 28, 2025 2:36 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.
Verstecke dich faul in die Fülle der Gräser.
Weil's wohltut, weil's frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.
Und laß deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiß dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen, als ein Grashüpferhupf.

Joachim Ringelnatz.
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Tequila_11
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Beiträge: 4913

BeitragVerfasst am: Do Aug 21, 2025 9:25 am    Titel: Antworten mit Zitat

Das letzte Abenteuer

Erinnerung aus den fünfziger Jahren
Anno damals dacht' ich wenig
meiner Jahre, wollte gleichen
unsern jüngsten Liebesleuten,
auch in ihren dummen Streichen.
Stunden galt es zu erhaschen,
wollt' ich mich der Holden nähern,
oft in Schnee und Regen harrt' ich,
bis sie schlau entschlüpft den Spähern.
Anno damals bin ich etwas
Buch- und schreibefaul gewesen,
nur in ihren schönen Augen,
schönem Herzen wollt' ich lesen! –
Doch es gab auch Streit bisweilen,
Liebchen war sehr eifersüchtig;
ging ich zur Theaterprobe,
ward ich ausgescholten tüchtig.
»Mit geschminkten Primadonnen
sollst du nicht herum dich treiben,
brauchst auch, wenn ich's recht bedenke,
keine Stücke mehr zu schreiben.
Dichten macht zerstreut – drum will ich,
komm' ich wieder, dir zerstören
all die dummen Manuskripte!
Mir nur sollst du angehören.« –
Folgt' ich ihr in allen Dingen,
grausam bleibt's von meiner Schönen,
wollt' sie auch das lang gewohnte
Kartenspiel mir abgewöhnen.
Goldnes Herz und goldne Seele
sonst in dieser Einzig-Einen!
Kindern gleich, in einem Sacke
hatte Lachen sie und Weinen.
Weiber, weiß ich, haben Launen,
so nicht minder meine Herrin;
Stunden gab's – mein liebes Närrchen
wurde da zur vollen Närrin.
Heute sanft und morgen glühend,
drauf ein plötzliches Erkalten,
wieder Klagen, Tränen, Stürme –
kurz, es war nicht auszuhalten! –
Süße Zeit der ersten Liebe,
wo man recht von Grund sich aussehnt,
ein Gemengsel von Gefühlen,
das zur Ewigkeit sich ausdehnt!
Aber wenn in reifen Jahren
die Gefühle frisch erwachten,
die dir neue Jugend bringen,
das ist auch nicht zu verachten.
Wie's vor Jahren mich durchglühte,
heut empfind' ich's noch, das Feuer –
und somit bereu' ich nimmer
dieses »letzte Abenteuer«!
Eduard von Bauernfeld (1802 –1890)
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Tequila_11
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Anmeldedatum: 11.04.2017
Beiträge: 4913

BeitragVerfasst am: Sa Aug 30, 2025 8:10 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Anstatt zu sagen:
„Ich weiß, wie sich das anfühlt,“
können wir sagen: „Ich kann mir deinen Schmerz gar nicht vorstellen.“
Anstatt zu sagen:
„Du bist stark, du wirst das schon schaffen,“ könnten wir ausdrücken:
„Es wird weh tun, und ich werde hier sein.“
Anstatt zu sagen:
„Du siehst aus, als ginge es dir gut,“
könnten wir fragen: „Wie hältst du dich heute über Wasser?“
Anstatt zu sagen:
„Heilung braucht Zeit,“ könnten wir anerkennen: „Heilung hat keinen Zeitplan.“
Anstatt zu sagen:
„Alles geschieht aus einem Grund,“ können wir einräumen: „Gerade jetzt muss sich das furchtbar sinnlos anfühlen.“
Und in den Momenten, in denen Worte fehlen, ist es völlig in Ordnung, nicht nach ihnen zu suchen.
Liebe kann auch durch Stille ausgedrückt werden.

~ „Worte“ von Ullie-Kaye
~ Kunst von Jennifer Yoswa
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