Die Liste der Krankheiten und Gebrechen, die in der zweiten Lebenshälfte bei vielen Menschen auftreten und die Lust rauben können, ist lang. So lang, dass viele meinen, es wäre vorbei mit der schönsten Nebensache der Welt.
Aber wer sich selbst und seinen Körper kennt und akzeptiert, der hat keinen Grund auf die Zweisamkeit mit Partner oder Partnerin im Bett zu verzichten. Alles was es dafür braucht ist ein bisschen (Selbst-)Liebe, um mit den eigenen körperlichen Veränderungen und denen des anderen offen und liebevoll umzugehen.

Sex mit dem gleichen Partner wird nicht langweilig

Angeblich stirbt mit der Dauer der Beziehung auch die Leidenschaft im Bett. Die landläufige Meinung ist, dass Sex mit der oder dem gleichen Partner nach der Zeit langweilig wird. Bei den meisten Paaren, die schon lange zusammen oder verheiratet sind, trifft dies Umfragen zur Folge aber gar nicht zu.

Im Gegenteil berichten Männer und Frauen über 50, dass der Sex mit ihrem langjährigen Partner durch lange Vertrautheit umso schöner wäre. Mit der Vertrautheit des anderen wird der Sex von vielen eher als intensiver wahrgenommen, statt langweiliger.
Hier kommen Lebenserfahrung und das Wissen über die Vorlieben des anderen zusammen. Wer genau weiß, was man selbst und der Partner will, der kann das Sexleben ohne Verunsicherung genießen. Und falls die Luft doch einmal raus sein sollte, gibt es immer noch Spielzeuge von Dildoking, die für Abwechslung sorgen.

Mehr Sex ist nicht besserer Sex

Dass die Zufriedenheit mit dem Sexualleben vom Sex selbst abhängt scheint der Studie zur Folge ebenfalls eher ein moderner Mythos sein. Die Zufriedenheit mit dem Sexleben hängt für die Mehrheit der Befragten eng mit der Zufriedenheit in der Beziehung zusammen.
Je intimer, zärtlicher und erfüllender die ganze Partnerschaft bewertet wurde, als desto erfüllender wurde ebenfalls das Sexleben empfunden. Für viele ist es besonders befreiend, dass in dieser Lebensphase viele andere Aspekte des Lebens bereits geschafft sind. Das Haus ist gebaut oder Wohnung abbezahlt, die Familienplanung zumindest fast abgeschlossen und die Arbeit ist vertraut. Damit bleibt auch mehr Energie für das Liebesleben.

Mit dem Alter kommen körperliche Veränderungen

Männer und Frauen sind gleichermaßen in diesem Alter von körperlichen Veränderungen betroffen.
Frauen durchleben die Wechseljahre, die Periode bleibt aus, die Eierstöcke stellen die Produktion von Östrogen ein, was ebenso zu einer reduzierten Libido führen kann wie zu einer verringerten Produktion von Vaginalsekret. Hierdurch steigt auch die Anfälligkeit für Bakterien und Pilze.

Hier kann eine Hormontherapie mit Cremes, Tabletten oder Zäpfchen Linderung verschaffen und die Folgen der Wechseljahre abmildern.
Männer erleben ab diesem Alter öfter Erektionsstörungen, auch als Folge von Erkrankungen wie Bluthochdruck, die in dieser Lebensphase vermehrt auftreten. Auch hier kann die moderne Medizin unkompliziert Abhilfe schaffen.
Um trotz dieser Veränderungen im Körper die eigene Sexualität ausleben und genießen zu können, ist es wichtig, diese Veränderungen zu akzeptieren und auf die eigene Gesundheit zu achten. Auch andere Erkrankungen, die im Alter auftreten, können die Lust trüben.
Niemand ist mit ewiger Jugend gesegnet – aber das bedeutet lange nicht, dass man aufhören muss das Leben und seinen Körper zu genießen.