Beim Begriff Voyeurismus denken wir in der Regel im ersten Moment an Spanner. Allerdings handelt es sich bei dieser Bezeichnung um eine weitaus facettenreichere Angelegenheit. In einem gewissen Umfang handelt es sich bei Voyeurismus um eine durchweg natürliche Sache. Allerdings existiert auch eine krankhafte Form, welche sowohl von Männern als auch von Frauen im Stillen ausgelebt wird.
Voyeurismus kurz erklärt
Die Ursprünge des Wortes Voyeurismus liegen in dem französischen Wort "voir" ("sehen"). Allein durch diesen Wortbestandteil wird schnell klar, um was es bei diesem Begriff geht. Sogenannte Voyeure erfahren einen erregten Zustand, wenn sie andere Menschen beim Geschlechtsverkehr beobachten können. Dadurch erhalten sie eine sexuelle Befriedigung. In der Regel Masturbieren die Menschen während des Zuschauens und schätzen es, nicht selbst aktiv teilnehmen zu müssen.
Krankhafter Voyeurismus
Das bewusste und vor allem erlaubte Zuschauen beim Sex kann sowohl für die Sexualpartner als auch für Voyeure eine tiefe Befriedigung sein. Viele Menschen empfinden jedoch eine zusätzliche Befriedigung darin, anderen Menschen beim Geschlechtsverkehr unerlaubt zuzuschauen. Die besondere Erregung besteht also darin, unerlaubt die Privatsphäre andere Menschen unbemerkt zu verletzten und sich auf diese Weise sexuelle Höhepunkt zu verschaffen.
Candaulismus: Ein Tabu wird langsam gesellschaftsfähig
Bei Candaulismus handelt es sich um einen neuen Sex-Trend, welcher langsam die Tabu-Zone hinter sich lässt und gesellschaftsfähig wird. Bei dieser Form des Voyeurismus empfindet der/die Partner/in eine starke Erregung, wenn der/die andere Partner/in Sex mit einer anderen Person hat und dabei zuschauen darf. Auf der Internetseite Jerkmate sowie einigen alternativen Plattform gibt es speziell für diese sexuelle Neigung ein entsprechendes Angebot. Ein besonderer Vorteil ist es hierbei, dass das Internet eine hohe Anonymität erlaubt und dennoch Gleichgesinnte mit gleichen oder ähnlichen Neigungen anzutreffen sind.
Nahezu jeder Mensch ist mehr oder weniger voyeuristisch veranlagt
Voyeurismus ist keineswegs eine ungewöhnliche oder gar perverse Neigung von Menschen. Vielmehr ist es eine natürliche sexuelle Neigung bei nahezu allen Menschen. Nur die jeweilige Ausprägung kann sich in diesem Zusammenhang mehr oder weniger stark unterscheiden. Die Lust am Zuschauen ist neben dem menschlichen Verlangen nach sexueller Befriedigung in der Regel mit einer gewissen Neugier verbunden. Allerdings muss es sich nicht immer zwingend um eine sexuell motivierte Handlung beim Voyeurismus handeln.
Nimmt man zum Beispiel die Masse an Serien und Filmen im TV oder auf Plattformen im Internet als veranschaulichende Grundlage, dann ist es unbestreitbar, dass wir alle viel Spaß am Zuschauen haben und daraus ein regelrechtes Hobby machen können. Zudem können wir uns alle mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht davon freisprechen, unsere Nachbarn das eine oder andere Fall am Fenster entdeck zu haben und neugierig zugeschaut haben. Alles in allem ist eine voyeuristische Neigung folglich vollkommen natürlich und keineswegs etwas verwerfliches.
Voyeurismus unterliegt klaren Grenzen
Voyeurismus kann sich unter Berücksichtigung einer gesamtheitlichen Betrachtung in zahlreichen unterschiedlichen Facetten äußern. Die Lust am Zuschauen selbst oder das Zusehen wegen einer sexuellen Neigung sind gleichermaßen weit verbreitet. Grundsätzlich gilt Voyeurismus in unserer heutigen Gesellschaft als akzeptiert. Insbesondere das Anschauen von Pornofilmen im Internet hat längst die Schmuddelecke verlassen und erfüllt viele Menschen mit sexueller Befriedigung.
Paare erweitern zunehmend häufiger ihren sexuellen Horizont und wollen ihr/e Partner/innen beim Sex mit einer anderen Person zusehen. Auch daran gibt es nicht auszusetzen, solange alle Beteiligten mit den Geschehnissen einverstanden erklären und der Gegenseitige Respekt stets gewahrt wird. Voyeure, welche vorsätzlich die Privatsphäre anderer Menschen verletzten, sind hingegen nicht tolerierbar.