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j�rgen4 · entdeckend Anmeldedatum: 26.08.2009 Beiträge: 14

Eine der schönsten Erfahrungen, die jemand, der am Rande der Gesellschaft lebt, machen kann, ist, wenn er sich akzeptiert und respektiert fühlt. Diese Haltung hat eine Gruppe mit Werner gelebt, und das hat ihm wieder Mut und Kraft gegeben

Die folgende Geschichte hat sich in Norddeutschland zugetragen:

WERNER SCHAFFT ES...

Vor einigen Jahren warben wir beim Elternabend um Küchenhelfer für das Firmwochenende. Es meldete sich auch ein Vater, der mir durch seine ungepflegte Erscheinung aufgefallen war. Mit den langen Haaren und den schmutzigen Kleidern sah er aus wie ein verwahrloster Penner. Trotz meiner Abneigung entschloss ich mich, sein Angebot anzunehmen, und erfuhr von ihm, dass er früher als Koch gearbeitet hatte.

Am nächsten Tag sagte mir eine Mitarbeiterin ganz aufgebracht: "Das kannst du nicht machen, diesen Typen mit ins Firmlager zu nehmen. Da laufen uns die anderen Helfer weg, und er ist auch kein Vorbild für die Jugendlichen." Natürlich ging dieser Einwand nicht spurlos an mir vorüber. Doch dann erinnerte ich mich, dass z. B. Mutter Teresa von Kalkutta und viele andere in ihrer Denkweise gerade jene besonders bevorzugt hatten, die sich am Rande der Gesellschaft bewegten.

Vier Wochen später versammelten wir uns zur Abfahrt auf dem Schulplatz. Als Werner aus seinem alten VW-Bus stieg, erkannte ich ihn zunächst kaum wieder. Er war sauber angezogen und hatte seine Haare kurz geschnitten. Im Firmlager stellte sich heraus, dass Werner alle Menüs schon gut vorgeplant hatte, und so klappte es in der Küche bestens. Die Anerkennung seiner Kochleistungen, die Scherze und das allgemeine Klima taten ihm sichtlich gut, und man hörte ihn plötzlich laut mitlachen!

Der Küchenmannschaft gefiel es so gut, dass alle beschlossen, im kommenden Jahr wieder mitzumachen. In den Tagen habe ich auch erfahren, dass Werner von seiner Frau verlassen worden war, als die beiden Söhne noch klein waren. Sie hatte sich dann kaum noch um sie gekümmert. Werner war dadurch in ein Loch gestürzt und hatte zu nichts mehr Lust gehabt. Dann hatte er begonnen zu trinken, schon seit Jahren nicht mehr gearbeitet und lebte von der Sozialhilfe. Am Ende des Wochentages sagte er mir, dass er sich jetzt seit Jahren zum ersten Male wieder als Mensch gefühlt habe.

Danach habe ich Werner ab und zu getroffen und mir schien, als hätte er sich verändert. Er war irgendwie lebendiger geworden! Bei einer dieser Begegnungen erzählte er mir, dass er an den Wochenenden wieder in einem Restaurant arbeitete und die Absicht hatte, wieder ganz ins Berufsleben einzusteigen, denn seine Schwester sei inzwischen bei ihm eingezogen und würde sich auch um die Erziehung seiner beiden Söhne kümmern.

Vor kurzem hat er eine feste Arbeitsstelle in einer anderen Stadt gefunden.

Jedoch kam Werner noch einige Jahre mit ins Firmlager, denn das Zusammensein mit seinen neuen Freunden wollte er nicht missen... C.B.[/b][/i]

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Luzimaus · entdeckend Anmeldedatum: 29.08.2009 Beiträge: 385

Sehr schön und ergreifend.
Vielleicht sollten einige Bosse mal ihr Hirn benutzen, dann würden sie noch mehr "Werners" bekommen!!
Aber wahrscheinlich verklebt GELD das Hirn!!!!!!!
Sorry, die Realität ist nun mal grausam Rolling Eyes