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Gast

Es ist ein Überfluß an Frauen da für die Männer und ein Überfluß an Männern für die Frauen. Nichts und niemand droht, nichts treibt in die Flucht, Leben und Genuß sind gesichert. Viele Verbote und Trennungen sind aufgehoben, ganz ungewohnte Annäherungen, wie hier im Net, werden erlaubt und begünstigt. Und trotzdem gibt es das massenhafte Erleben von Verlassensein, Traurigkeit, Verzweiflung und ungeduldiger Langeweile. Alleinlebende müssen täglich neue Anstrengungen unternehmen, um mit anderen ins Gespräch zu kommen. Wer kontaktfaul ist, lebt in der Gefahr, sich binnen kurzem oder langem völlig zu isolieren. Das Alleinwohnen in Verbindung mit speziellen überzogenen Erwartungen und eingefahrenen Gewohnheiten endet dann in der Einsamkeitsfalle.

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Gast · Verfasst am: Di Nov 17, 2009 9:22 pm Titel:

hallo gernlangdrin
du musst in letzter Zeit aber eine ziemliche Enttäuschung erlebt haben. Wie kann man nur so pessimistisch sein. Auch in unserem Alter muss man nicht zwangsläufig vereinsamen.
Natürlich kann man sich verkriechen, dann ist alles gelaufen. Aber jeder hat die Macht, seine Tür aufzumachen und nach draußen zu gehen.
Nicht jede Verbindung ist gleich die große Liebe, aber auch Enttäuschungen können positiv sein.
Vielleicht werden unsere Ansprüche immer höher, je älter wir werden. Im Laufe unseres Lebens haben wir und so viele Macken angeeignet. Die muss jemand anderes erst einmal tolerieren.
Andersherum ist es genau so.
Liebe grüße nanny

Kastanie57 · entdeckend Anmeldedatum: 12.10.2008 Beiträge: 737

@ nannymaus:

Ich sehe GLD's Beitrag etwas anders und kann da auch keine Spur von Pessimismus entdecken.
Vielmehr verstehe ich es als Aufforderung, doch die uns gebotenen Chancen, z.b. auch diese Plattform, wirklich zu nutzen, um unser trauriges Alleinsein zu beenden.
Nicht zu Hause in den 4 Wänden verkümmern und unsere Einsamkeit verdammen, die dadurch nur noch größer und schmerzvoller wird. Die uns verbittert werden lässt, so dass höchstwahrscheinlich eine Beziehung zu einem Partner noch problematischer wird.
Und je mehr Zeit wir nach einer beendeten Beziehung verstreichen lassen und uns an uns selbst gewöhnen, unsere doch so bequemen eingeschliffenen Rituale haben, ...irgendetwas fehlt da zwar, aber warum soll ich meine kleine mehr oder weniger heile Welt eintauschen?... , um so schwerer wird es, diese Situation zu ändern, jemanden in meine kleine Welt zu lassen oder gar an meine Seele.

Naja, das alles hat GLD da oben zwar nicht geschrieben, es sind auch einige Gedanken von mir dabei. Entschuldigung an den Autor.
Lieben Gruß
Kastanie
Menno! Dabei wollte ich doch endlich mal meine Klappe halten!

Gast · Verfasst am: Di Nov 17, 2009 11:23 pm Titel:

Hallo Kastanie57, wieso schreibst du, dass du eigentlich deine Klappe halten willst???
Ist es nicht der Sinn eines Forums auf Artikel die hier veröffentlicht werden seine Erfahrungen, Meinungen und vielleicht auch Empfehlungen zu geben?
jedenfalls bin ich auch der Meinung dass sich das von gernlangdrin nicht pessimistisch anhört, sondern realistisch. Bei mir kommt es auch öfter vor dass man mir pessimissmus unterstellt, nur weil ich Erfahrungen und meine Schlußfolgerungen bekanntgebe. Dabei ist es nur die Realität die vielleicht so negativ rüberkommt. Aber dafür können wir doch nichts. Wenn sich Frauen gegenüber Männer oder Männer gegenüber Frauen entsprechend mies verhalten, dann doch nicht unterstellt werden dass man pessimistisch ist.....
weis jetzt nur nicht was an einer Enttäuschung positiv sein kann?? Vielleicht dass man aufhört das Leben durch eine rosarote Brille zu sehen und immer zu denken, dass für jeden der ultimative Traummann/Traumfrau existiert. Aber wenn man aufhört das zu denken, ist man dann ein Pessimist?? Ich denke mehr ein Realist, der mit beiden Beinen im Leben steht und keinem Trugbild hinterherjagt. Nur mit weniger zufrieden gibt sich auch keine(r). Und genau deshalb gibt es immer mehr Singles.... entweder das Beste oder alleine bleiben.... und schon sind wir wieder bei gernlangdrin: der Überfluß an Frauen und Männer steigt stetig an.... nur ob die Anstrenungen sich täglich unters Volk zu begeben und mit allen möglichen Leuten ins Gespräch zu kommen, ändert nichts an den hochgestochenen Erwartungen den ein künftiger Partner erfüllen soll.... Ich bin auch deiner Meinung, je länger jemand alleine zurecht kommt bzw. zurecht kommen muss, um so schwieriger wird es, sich mit jemanden zufrieden zu geben, der nicht den Traumvorstellungen entspricht. Kann das an mir erkennen. Als meine Frau vor 5 Jahren starb fühlte ich mich sehr allein und je mehr ich mir eine Partnerin wünschte um so schlechter ging es mir. Irgendwann dann hat es mal klick gemacht und ich stellte fest, dass auch ein Singleleben seine Vorteile haben kann und dann wurde das verkrampfte oder besser gesagt die sehnsuchtsvolle Suche entspannter und mit der Zeit weniger..... jedenfalls je länger es dauert um so leichter wird alles. Nur einmal wurde ich überrascht, als ich eine Frau kennenlernen durfte und dachte erst dass es nicht sein kann, dass die sich echt für mich interessiert. Aber mein Höhenflug war leider nur kurz. Mir wurde klar gemacht, dass ich nicht der Richtige bin und schon wurde ich in die Realität zurückgeholt. Aber der Flug war trotzdem echt toll und hätte von mir aus auch viel länger dauern können, aber jeder Flieger muss mal landen und so war es auch bei mir...
so genug verraten.....
v.G. gargamehl

Gast · Verfasst am: Di Nov 17, 2009 11:52 pm Titel:

ja, ja, das Singleleben hat auch seine Vorteile und die Erfahrungen auf den Partnerseiten auch Smile

Frau/Mann hat auch noch einen Freundeskreis, also kann doch von "einsam" keine Rede sein........oder?
Mir geht es sehr gut, ich habe doch auch Freunde/innen, ich werde nur vorsichtiger mit den sogenannten "Internetbekannschaften" Cool

Kastanie57 · entdeckend Anmeldedatum: 12.10.2008 Beiträge: 737

Passt so schön dazu:
Der Einsame

Wer einsam ist, der hat es gut,
Weil keiner da, der ihm was tut.
Ihn stört in seinem Lustrevier
Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,
Und niemand gibt ihm weise Lehren,
Die gut gemeint und bös zu hören.
Der Welt entronnen, geht er still
In Filzpantoffeln, wann er will.
Sogar im Schlafrock wandelt er
Bequem den ganzen Tag umher.
Er kennt kein weibliches Verbot,
Drum raucht und dampft er wie ein Schlot.
Geschützt vor fremden Späherblicken,
Kann er sich selbst die Hose flicken.
Liebt er Musik, so darf er flöten,
Um angenehm die Zeit zu töten,
Und laut und kräftig darf er prusten,
Und ohne Rücksicht darf er husten,
Und allgemach vergisst man seiner.
Nur allerhöchstens fragt mal einer:
Was, lebt er noch? Ei, Schwerenot,
Ich dachte längst, er wäre tot.
Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen,
Lässt sich das Glück nicht schöner malen.
Worauf denn auch der Satz beruht:
Wer einsam ist, der hat es gut.
W.B.

Einen schönen Mittwoch +
lieben Gruß
Kastanie

Gast · Verfasst am: Mi Nov 18, 2009 11:17 am Titel: Pro und Kontra

Wann ist man eigentlich Single? Wenn man allein in der Wohnung lebt? Oder wenn Mann keinen regelmäßigen Verkehr hat? Was denn, wenn man alles hat und nur nicht mit jemanden zusammen leben möchte?
Oder wenn Mann mehrere Frauen frequentiert, ist man dann trotzdem Single? Laughing

Wäre es nicht grausam und brutal, die netten anderen Frauen, die es ja geben soll, zurückzuweisen, nur um mit einer Frau zusammen zu leben?
Fragen über Fragen, da sollten wir mal gemeinsam ne Viertelstunde drüber nachdenken............... Embarassed

Oder wäre "was bin ich" zutreffender?

freundliche Grüße
Hamburger

Gast · Verfasst am: Mi Nov 18, 2009 11:25 am Titel:

Tolles Gedicht.

Es gibt bestimmt Menschen die gerne alleine leben. Aber ich glaube viele leben eher unfreiwillig alleine. Die Ansprüche sind heutzutage zu hoch. Alles muß am Traumpartner stimmen. Das gibt es aber nicht.

Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht was Besseres findet.

Nur wer immer danach handelt, wird ständig auf der Suche sein. Wenn ich einen Menschen wirklich liebe, dann werd ich mich auch mit seinen Macken auseinandersetzen. Denn jeder Neue hat wieder andere Macken. Wenn ich nur einen Versorger suche, gehen mir seine Macken bald auf die Nerven. Und wenn jemandem meine Macken nicht passen, dann passt er auch nicht zu mir. Bis ich einen Menschen gefunden habe, dessen Macken zu mir passen und der mich trotz meiner Macken liebt, lebe ich lieber alleine. Nobody ist perfect.

single ist man, wenn man in keiner festen Beziehung lebt, das hat nichts mit vielen Bekanntschaften zu tun, auch nichts mit einer gemeinsamen Wohnung. Man kann auch in einer Wohngemeinschaft single sein. Oder in einer festen Beziehung sein und trotzdem in getrennten Wohnungen leben.
LG Vanda

Luzimaus · entdeckend Anmeldedatum: 29.08.2009 Beiträge: 385

Kastanie, Dein Gedicht ist schon schön und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen!!

ham!!

Ich wollte Dich nur wissen lassen...ich habe auch keinen geregelten Verkehr mehr, da ich nicht mehr sooft mit dem Auto unterwegs bin......aber über ne nachdenkliche Viertelstunde, da würden sicher einige dabei sein wollen, hätte ich nichts einzuwenden Rolling Eyes

Es können auch mehrstunden sein, wenn`s denn was bringt!!!

GLG Luzi

Kastanie57 · entdeckend Anmeldedatum: 12.10.2008 Beiträge: 737

Das Gedicht sollte ja nur mal bisschen auflockern (oder wecken?)...

Single oder Nicht-Single ist hier die Frage?
Das ist vollkommen Wurscht!
Die Menge der gemeinsam verbrachten Zeit oder eine räumliche Entfernung spielen auch nur eine untergeordnete Rolle.
Die Intensität, der Inhalt und das gemeinsame Ziel sind ausschlaggebend. Und wenn da nix is, dann biste Single, wie "Der Einsame" bei Wilhelm Busch.

ABER, wenn Du Dich auf jemanden wirklich einlässt und Dir die Mühe machst, ihn zu verstehen, Dich selbst öffnest... So mit Seele berühren und so... (JA, Ham, wirst es nicht glauben, das gibt es wirklich!), dann ist Dein schönes Single-Leben in Gefahr.

Lieben Gruß
Kastanie
P.S. Ich habe gar kein Auto... Crying or Very sad

Schn�gerli · entdeckend Anmeldedatum: 04.10.2009 Beiträge: 63

Ich liebe die Gefahr und werfe dafür mein Singledasein in den Ring! Razz

Kaline · entdeckend Anmeldedatum: 15.03.2008 Beiträge: 15

Hallo in die Runde.
Ein paar Gedanken sind mir in den Sinn gekommen:

Muss das Single-Dasein zwangsläufig in Verbindung mit Einsamkeit gedacht oder gefühlt werden?
Das würde ja beinhalten, daß wir nur zu zweit nicht einsam sind.
Ich erinnere mich aber noch gut an Zeiten, als ich mich zu zweit sehr allein gefühlt habe.

Was ist denn eigentlich Einsamkeit?
Das Fehlen eines Liebespartners? Oder das Fehlen eines Bezugs zu allen Menschen, weil man/frau sich verloren hat? Das Fehlen von Interessen, das Vorhandensein von Langeweile? Beziehungsunfähigkeit? Angst vor zu viel Nähe und Verletzung?
Ist Einsamkeit gleichzusetzen mit Alleinsein?

Hamburger: ich vermute, ein Viertelstündchen Nachdenken reicht da gar nicht aus. Aber lohnend wäre es allemal.

Kaline · entdeckend Anmeldedatum: 15.03.2008 Beiträge: 15

Kastanie57 · entdeckend Anmeldedatum: 12.10.2008 Beiträge: 737

Danke liebe Kaline,
da bin ich aber froh über Deine Antwort. Dachte schon, ich hätte Wahnvorstellungen...

Naja, dann warten wir doch lieber noch ein Weilchen auf den NICHT-Märchenprinzen.
Pessimistisch bin ich nicht. Ich weiß, der steckt da draußen irgendwo...
Aber der merkt's nicht. Laughing

Lieben Gruß
Kastanie

gerd w · entdeckend Anmeldedatum: 14.04.2009 Beiträge: 19

die vielen wortreichen beiträge sagen mir ,es handelt sich um ein sensibles thema. das wort pessimismus taucht mir dabei ein bischen oft auf.
was hat das mit pessimismus zu tun, wenn man die geballten erfahrungen eines langen lebens hochrechnet, um seine chancen zu bestimmen?
ich finde am besten hat es noch die nanny,(mit sehr wenigen worten) getroffen. ich bin 100 % deiner meinung nannymaus.
gerd