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[Gast]

In meinem Beruf erfahre ich oft von schweren Schicksalen. Dieses nachfolgende Erlebnis gehört dazu, und ich darf es hier bringen:

"Ich bin das neunte von zwölf Kindern. Meine Kindheit war nicht ganz leicht.

Eines Abends habe ich meinen Vater sehr wütend gemacht. Er warf mich zu Boden und hat mich mit Füßen getreten. Danach war die Beziehung zu meinem Vater jahrelang auf einem Nullpunkt.

Mit 16 Jahren kam ich mit einer Gruppe zusammen, die versuchte, ihr ganz persönliches Leben nach christlichen Werten auszurichten. Ich war auch getroffen von der Liebe, die die Einzelnen ausstrahlten. Mir wurde klar, wer meine 'Nächsten' waren: Meine Familie. Der Prüfstein meiner Liebe war mein Vater. Ich wollte versuchen, auch ihn mit neuen Augen zu sehen. Das bedeutete, eine neue Beziehung mit ihm aufzubauen, als hätte es all diese schmerzlichen Ereignisse nie gegeben.

Ich habe mich bemüht, kleine Zeichen zu setzen, um ihm zu zeigen, dass ich ihn gerne habe. So habe ich angefangen, ihm Briefe zu schreiben, weil ich nicht mehr zu Hause wohnte.

Die äußere Situation hat sich damit jedoch noch nicht verändert. Meine neue Beziehung zu ihm wurde immer wieder auf eine harte Probe gestellt. Am meisten, als mein Vater wegen einer Affekthandlung meiner Mutter gegenüber ins Gefängnis gekommen ist. Als ich davon erfuhr, sagte ich mir: Ich darf ihn nicht verurteilen, ich muß ihm weiter nahe sein.

Ich habe mir Mut gemacht und ihn im Gefängnis besucht. Wir waren kaum fähig, miteinander zu sprechen, aber unsere Blicke haben umsomehr gesagt.

Als mein Vater dann später alleine lebte, habe ich ihm des öfteren die Wohnung geputzt, die Wäsche gewaschen, gebügelt und genäht. Dafür war er mir sehr dankbar. Nach und nach entwickelte sich unter uns eine gelöste, man kann sogar sagen, herzliche Beziehung.

Vor zwei Jahen ist mein Vater gestorben. In seinen letzten Stunden war ich bei ihm und habe ihn auf seinen Tod vorbereiten können. Am Ende war er glücklich und gelöst. So hatte ich ihn sein ganzes Leben lang nie erlebt. H.S."

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[Gast]

lol
Deine Geschichte hier macht hoffentlich alle die betroffen, die hier nur runmlesen und rumkucken.
Wir werden nicht mit schlechten Genen geboren, warum also nicht den Menschen das Gute zeigen und vorleben?