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Er ergab sich ohne Widerstand

 
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Gast






BeitragVerfasst am: Do Dez 09, 2010 10:21 am    Titel: Er ergab sich ohne Widerstand Antworten mit Zitat

Bei manchen Schicksalen, von denen man erfährt, ist man sehr betroffen. Und die Situation scheint hoffnungslos. Eine Freundin meiner Schwägerin erzählte mir davon:

"Vor einem Jahr trennte sich mein ältester Sohn Franz von seiner Freundin Doris, mit der er zusammengelebt hatte und die zu der Zeit schwanger war. Jahrelang hatte ich mich bemüht, ihnen die Werte zu vermitteln, von denen ich überzeugt war, hatte ihnen nach Kräften geholfen, ihr Leben zu organisieren. Aber welche Anstrengungen ich auch unternahm: sie führten zu nichts.

Unsere familiäre Situation ist außerordentlich belastet. Franz und Doris sind alkohol- und drogenabhängig, mein Mann und unser zweiter Sohn Ernst sind Alkoholiker. Und jetzt war da noch der kleine Enkel...

Doris kam ins Gefängnis, das Kind wurde der staatlichen Fürsorge übergeben. Es gelang mir kaum, den Groll gegen die Eltern, die ihren kleinen Sohn dieser Situation ausgesetzt hatten, zu unterdrücken. Lange kam ich innerlich nicht zur Ruhe. Ich brauchte einige Zeit, bis ich mich dazu durchrang, Doris im Gefängnis zu besuchen.

Als sie mich sah, fiel sie mir um den Hals. Sie hatte nicht mit meinem Kommen gerechnet. Wir sprachen über ihr Kind. Ob ich es zu mir nehmen würde, fragte sie mich. Franz übernahm schließlich die Aufsichtspflicht, und ich sorgte für seinen Sohn.

Für mich war der Kleine ein großes Geschenk in der Zeit, als Franz und Ernst, sein jüngerer Bruder, von der Polizei gesucht wurden. Immer wieder riefen die Beamten an und wollten wissen, wo sie seien. Wie hätte ich meine Kinder der Polizei preisgeben können? Immer wich ich den Fragen aus. Es war eine Zerreißprobe, denn ich hatte auch die Frage, ob ich nicht gegen das Gesetz verstieß.

Mein Mann zehrte den letzten Rest meiner Energien auf. Nur durch die Verbindung mit anderen Familien fand ich die Kraft, jeden Tag mir neuer Liebe in Angriff zu nehmen.

Weil ich meinen Enkel versorgte, kam ich leichter mit Franz ins Gespräch. Ich habe ihm immer gern gehabt, wie aber sollte ich mich jetzt verhalten? Zuhören, ein offenes Ohr haben für alles, ihn nie verurteilen? Doch musste ich ihm nicht auf helfen, zu seiner Vergangenheit zu stehen? In einem guten Moment schlug ich ihm vor, nicht länger von der Polizei zu fliehen. Die Entscheidung war hart, und noch während er sich mit dem Gedanken trug, sich vielleicht doch zu stellen, wurde sie ihm abgenommen: Wieder einmal kamen Polizisten zu uns nach Hause, und da ich gerade bei der Arbeit war, öffnete mein Mann die Tür. In diesem Augenblick betrat mein Sohn nichtsahnend das Zimmer. Er ergab sich ohne Widerstand. Als ich später mit ihm sprach, meinte er: "Mama, du hattest recht, man kann nicht sein Leben lang fliehen."

Ernst wurde ebenfalls aufgegriffen: Bei einer Fahrzeugkontrolle hatte man ihn angehalten und festgenommen. Er war verbittert und ließ niemanden an sich heran. Doch ich vertraute fest auf die Kraft des Gebetes. Eines Tages rief er an; seine Stimme klang anders als sonst. Er hatte Anschluß an eine christliche Gruppe gefunden: "Du wirst es mir nicht glauben, Mama, dass ich froh bin, nach sechzehn Jahren wieder Freunde zu haben." Ich war glücklich: Gott lässt sich an Großzügigkeit wirklich nicht übertreffen.

Die Probleme sind nicht weg. Mein Mann ist körperlich und seelisch krank. Aber es gibt doch immer wieder unverhofft freudige Augenblicke. Als neulich unser vierzigster Hochzeitstag war, hätte ich nicht gedacht, dass er sich daran überhaupt erinnern würde. Doch plötzlich erschien er mit einem großen Strauss Rosen auf meiner Arbeitsstelle. Auf einer Karte hatte er einen Mann gezeichnet, der sagt: "Vierzig Jahre! Wer hätte das gedacht! Und immer noch erträgst du mich und verzeihst mir. Ich liebe dich!" K.L.
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Gast






BeitragVerfasst am: Do Dez 09, 2010 5:12 pm    Titel: Antworten mit Zitat

ohmeingott!

was es doch für zufälle gibt.
wer hier richtig lesen kann, is klar im vorteil,
da könnte ick namen nennen...sin ja alles nur nicks...aber finden kannste se,
un die scheinen hier oftmals besser druff zu sein,
als die inne christliche familienbörse!

hege un flege weiter,
die kinnings brauchen deine jute laune für ihr eijenes "paradies"!

immer wieder toll, von solchen menschen zu lesen.....
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Gast






BeitragVerfasst am: Fr Dez 10, 2010 8:57 am    Titel: Antworten mit Zitat

@Jürgen - solche Erzählungen kenne ich aus Werner Heukelbachs christlichen Broschüren - lesen sich immer wieder schön und erbaulich. Du meinst es sicher gut - willst hier ein wenig missionieren, aber ich fürchte, dass das nicht so gut ankommt... Rolling Eyes
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Gast






BeitragVerfasst am: Fr Dez 10, 2010 10:02 am    Titel: Antworten mit Zitat

@ Lore

Für einen suchtkranken Menschen gibt es sicher verschiedene Wege, wenn er raus aus der Sucht will.
Vielleicht sind einem tiefreligiösen Menschen dabei Gebete tatsächlich eine Hilfe.
Aber der liebe Gott alleine richtet`s nicht. Da muss schon professionelle Hilfe unterstützend in Anspruch genommen werden und der Süchtige muss das auch wollen(!), um aus einem Saulus einen Paulus zu machen.

Und die Rolle der Frau, die hier beschrieben wird, ist tatsächlich nicht hilfreich, weil sie als Co-Abhängige das Suchtverhalten ihrer Angehörigen sogar noch unterstützt.

Aber, wie steht bei Fontane: Das ist ein weites Feld...
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Gast






BeitragVerfasst am: Fr Dez 10, 2010 1:33 pm    Titel: Antworten mit Zitat

@Helayn - verstehe mich nicht falsch - ich glaube auch an die Kraft des Gebetes. Selbst wenn es keine höhere Macht gäbe, die helfend eingreifen kann, so könnte man das Gebet als eine Art der Meditation betrachten, die Selbstheilungskräfte mobilisiert...
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Gast






BeitragVerfasst am: Fr Dez 10, 2010 1:55 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ich versteh Dich schon richtig, Lore.

Manche Menschen finden diese Heile -Welt-Geschichten erbaulich.

Ich gehöre nicht dazu. Ich finde, statt sich da aufs Beten zu verlassen, muss man selbst etwas tun, um die Situation konkret zu verändern.

Deshalb Lore, sind wir durchaus einer Meinung.
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