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[Gast]

Kennst du das, wenn man morgens mit bleierner Müdigkeit aufsteht und sich fragt, wie soll das heute gehen? Ich kriege nichts hin. Mein Kopf ist eine einzige Leere. Mir geht es oft so, aber - manchmal läuft dann der Hase auch anders als sonst...!

Es gibt Tage, die einfach nicht so recht beginnen wollen. So war es auch an diesem Morgen. Auf dem Weg zur Arbeit las ich in der U-Bahn einen Text zur Einstimmung auf den Tag. Doch diesmal konnte ich keinen klaren Gedanken fassen.

"Wie soll das heute gehen?", fragte ich mich.

Da kam mir ein Gedanke, den ich mir mal vorgenommen hatte, sozusagen als Notgepäck für solche Situationen. "Was hindert dich eigentlich daran, heute einfach für deine Mitmenschen da zu sein, dich so auf das Jetzt zu konzentrieren, als wäre es der letzte Tag in deinem Leben? Was spräche dagegen, wenn ich heute versuchte, alle, mit denen ich zu tun habe, mit einer besonderen Aufmerksamkeit zu begegnen, als wären sie mir die liebsten Menschen auf der Welt?"

Erst musste ich so still in mich hineinlächeln, weil mir dieser Gedanke eigentlich auch gleich absurd vorkam, aber dann dachte ich, du musst es wirklich versuchen, sonst weißt du es nicht.

Also begann ich und versuchte es auch. Bewußt wechselte ich vor dem Aussteigen einen Blick mit einem alten Mann, der mir noch halb verschlafen gegenüber saß. Ich nickte kurz und lächelte ihm zu. Sein Gesicht erhellte sich für einen Augenblick. Ich war mir bewußt, wie sehr ein freundlicher Blick aufmuntern kann. Dann ging ich aufmerksam im Strom von hunderten von Menschen, die mit mir ausstiegen und versuchte, möglichst niemand anzurempeln. Im Büro wechselte ich ein paar einfache Worte mit meinen Kollegen zum Tageseinstieg. Es gelang mir, bei der technischen Abstimmung einer Arbeit in unserer Gruppe viele unnötigen Worte zu vermeiden.

Als die Putzfrau hereinkam, um die Mülleimer zu leeren, grüßte ich sie auf türkisch und mit ihrem Namen. Auf dem Flur begegnete ich am Nachmittag einem Arbeitskollegen und scherzte bewusst mit ihm, denn Themen, die nach Arbeit riechen, gab es schon genügend. In der Pause nervte mich ein Kollege mit seinem Gerede. Dennoch versuchte ich, gut hinzuhören, weil es mir durch den Kopf schoß, dass auch er, wie jeder Mensch, einzigartig wäre.

Am Abend war ich müde - wie so oft. Ich konnte vor mir so keine großen Erfolge nachweisen. Dennoch merkte ich, dass ein feiner Glanz über dem abgelaufenen Tag lag.

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[Gast]

Das war ein wunderschöner Beitrag, der mich zum Nachdenken angeregt hat! Du hast vollkommen recht, man sollte es zumindest versuchen jeden Tag als etwas besonderes zu sehen! Vielleicht als ein Geschenk!

Schönen Sonntag noch!

[Gast]

danke!

und:

ohje, ohje, ohje ...
alle geschenke an mich!