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Der Pfingst-Ochse

 
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JuliaVerona
entdeckend


Anmeldedatum: 21.09.2015
Beiträge: 193

BeitragVerfasst am: So Mai 15, 2016 10:37 am    Titel: Der Pfingst-Ochse Antworten mit Zitat

Im Zusammenhang mit Pfingsten hat sich ein Tier einen besonderen Namen gemacht: der Pfingstochse.
In vielen Gegenden war Pfingsten traditionsgemäß der Tag, an dem das Vieh zum ersten Mal auf die Weide getrieben wurde.
Dies geschah in Form eines feierlichen Zugs oder gar einer Pfingstprozession durch die Gassen des Ortes und über die Felder.
Das kräftigste Tier, der sogenannte Pfingstochse, wurde festlich mit Blumen, Stroh, Bändern, Glocken und Kränzen geschmückt.

So entstand auch die Redensart "herausgeputzt wie ein Pfingstochse", die vornehmlich auf Männer bezogen war. Der Pfingstochse führte entweder den Zug an oder beschloß ihn. In einigen Dörfern wurden solche Züge sogar von einem "Hirtenkönig" und seinem "Hofstaat" angeführt.

Bis ins 19. Jahrhundert war es in ländlichen Gebieten ein weit verbreiteter Brauch, daß die Metzger an Pfingsten zu einem Pfingstessen zusammenkamen.
Aus diesem Anlaß wurde ein ebenfalls prächtig geschmückter Pfingstochse, manchmal auch ein Pfingsthammel, durch das Dorf getrieben, bevor er sein Ende auf der Schlachtplatte fand. Der Ursprung dieses Brauchs dürfte in den germanischen Festen im Mai gelegen haben, mit denen unsere Vorfahren den Beginn des Sommers begrüßt haben. Damit verbunden war die Darbringung eines Tieropfers. Mit der Einführung des Christentums wurde Pfingsten auf die germanischen Frühlingsfeste übertragen.

Nur in ganz wenigen Gegenden blieben die Bräuche um den Pfingstochsen bis heute erhalten. Bekannt ist allerdings der Begriff.
Denn es gibt auch zweibeinige "Pfingstochsen". Als solcher wird nämlich derjenige bezeichnet, der am Pfingstsonntag als letzter aus den Federn kommt.
Im Schwarzwald werden Spätaufsteher auch als "Pfingstdreck" oder "Pfingstlümmel" bezeichnet.
In Bayern kennt man neben dem "Pfingstochsen" auch den verwandten "Palmesel", den Langschläfer am Palmsonntag.
In Hessen wurden Langschläfer sogar in früheren Zeiten auf einer Schubkarre als "Pfingstochse" durch das Dorf gefahren.
Mädchen, die sich verspäteten, erhielten den Namen "Pfingstjungfer" oder "Pfingstbraut".

Der "Pfingstochse" ist heutzutage keine Gestalt aus Fleisch und Blut. Er trägt zwar auch Hose und Jacke, Schuhe, Brille und Hut; diese Kleidungsstücke umhüllen jedoch einen Strohkörper, der jedes Jahr neu geschaffen wird.
Sein Schicksal ist es, am Pfingstsamstagabend aufgeknüpft zu werden und über Pfingstsonntag zu hängen. Manch Unwissender ist bei seinem Anblick schon erschrocken. Am Pfingstmontag wird er schließlich verbrannt. Unter großer Anteilnahme wird er dann gelöscht – mit Bier....oder Schnaps...

(gefunden im www.)
In diesem Sinne -
JV
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willfriedo0
entdeckend


Anmeldedatum: 14.12.2009
Beiträge: 1111
Wohnort: bei Lüneburg

BeitragVerfasst am: So Mai 15, 2016 10:43 am    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne auch noch, dass man früher Leute am 1. Mai auch in den April schickte, dann aber statt "April, April" "Mai-Ochse" rief.
Rief das Wetter bei mir heute auch, als ich in Regen und Graupel vom Godi heim radelte...
_________________
Behandle Menschen so, wie Du selbst behandelt werden willst.


Zuletzt bearbeitet von willfriedo0 am So Mai 15, 2016 7:19 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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Gast






BeitragVerfasst am: So Mai 15, 2016 10:47 am    Titel: Antworten mit Zitat

...

Zuletzt bearbeitet von Gast am So Mai 15, 2016 12:29 pm, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Zeitlos
Nicht mehr wegzudenken


Anmeldedatum: 08.01.2014
Beiträge: 4892

BeitragVerfasst am: So Mai 15, 2016 11:52 am    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Julia, hast Du schon einmal so einem Viehaustrieb zugesehen?

Da geht es recht wild zu, denn die Kühe und besonders die Kälber wollen in die sonnige Freiheit ... und die Stiere werden erstmal überhaupt nicht ausgetrieben; sie sind alle nur mühsam zu bändigen und kein Bauer nahm dieses Risiko auf sich.

Der geschmückte Pfingstochse mit ein paar Kühen hinterher (alle mit Glocken um den Hals ist) nur eine Touristen-Attraktion für das nächste Ausflugslokal.

In Wirklichkeit wurden die Kühe bereits im April (sobald das Gras handhoch gewachsen war) bei schönem Wetter auf die eingezäunte Weide (mit Obstbäumen) gleich hinter dem Stall hinaus gelassen - und dies auch nur stundenweise, damit die Euter keinen Sonnenbrand bekamen.
(Legenden ranken sich diesbezüglich um die Walpurgis-Nacht.)

Kühe wurden das ganze Jahr über geschlachtet - nur nicht, wenn die Touristen in den arbeitsfreien Tagen um Pfingsten kamen!

Heute werden die Milch-Kühe in einem großen Stall ohne Ketten gehalten und mit Kraftfutter gemästet - die wenigsten kommen auf die Weide; es ist zuviel Arbeit und damit ein nicht kostendeckender Mehraufwand (vergleiche mal die kg-Preise für Hähnchen, Schweine und Rinder!).

Ich esse morgen 1 Hähnchenschenkel .... er reicht mir dicke aus!

Ich finde es schon als respektlos innerhalb der Familie, einen Menschen, der zu Pfingsten ausschlafen will, als "Pfingstochsen" zu bezeichnen ...

Zeitlos
Wink
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JuliaVerona
entdeckend


Anmeldedatum: 21.09.2015
Beiträge: 193

BeitragVerfasst am: So Mai 15, 2016 2:04 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ja lieber Zeitlos, da ich auch eine Langschläferin bin, aber erst seit Rente, würde man mich vermutlich auch eine Pfingstkuh nennen...

Ich bin ja erst vor 6 Jahren in die Stadt ausgewandert und war vorher ein sogenanntes Landei Wink

Und weil ja jedes Fest einen Namen haben muß, werden die bayerischen Bräuche auch in Hessen übernommen mit einem Almauftrieb, auch wenn gar keine Alm da ist (nur ein kleiner Hügel)...

Und der arme Ochse weiß nicht, wie ihm geschieht, denn er ist ja sonst das ganze Jahr im Stall... und nicht mal eine Kuh läuft hinter ihm her !

Ich habe noch viele Kindheits- und Jugenderinnerungen und könnte sehr viel schreiben, aber der Pfingstochse ist mir in bleibender Erinnerung geblieben...
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