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Dürfen Ärzte eigentlich alles?

 
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BeitragVerfasst am: Di Aug 16, 2016 7:35 pm    Titel: Dürfen Ärzte eigentlich alles? Antworten mit Zitat

Umstrittene Transplantation: Ein Kopf auf einem fremden Körper



Der 31-jährige Russe Waleri Spiridonow träumt von einem neuen Körper. Er leidet unter Spinaler Muskelatrophie, einem seltenen Gendefekt, der Muskeln schrumpfen lässt und für Bewegungen zuständige Nerven zerstört. Er will sich deshalb nun sienen Kopf auf einen fremden Körper transplantieren lassen. Seit er denken kann, sitzt Spiridonow im Rollstuhl, den er mit einem Joystick bewegt. Wie viel Lebenszeit ihm noch bleibt, weiss er nicht - doch er hat eine ungewöhnliche Hoffnung.

Der italienische Neurochirurgen Sergio Canavero will dem Patienten 2017 den Kopf abnehmen und auf einen gesunden Körper transplantieren. Bereits im vergangenen Jahr machte das Vorhaben Schlagzeilen, als Canavero es auf einer Fachtagung vorstellte. Für Laien klingt der Plan wie bei Dr. Frankenstein abgekupfert, untauglich für eine Umsetzung in der Realität. Und das ist er auch in den Augen der meisten Fachleute.

Versuche an Tieren gibt es seit Jahrzehnten
Die Idee, einen Kopf auf einen fremden Körper zu transplantieren, ist nicht neu. Bereits vor Jahrzehnten, zuerst in den Fünfzigerjahren, gab es entsprechende Versuche mit Hunden und Affen. Nie überlebten die Versuchstiere den Eingriff länger als ein paar Tage, das durchtrennte Rückenmark liess sich nicht reparieren.

Zuletzt berichtete Canavero Anfang 2016, der chinesische Forscher Xiaoping Ren habe einem Rhesusaffen einen fremden Körper transplantiert. Die beiden Chirurgen wollen Spiridonow gemeinsam operieren.

Auch in Bezug auf die Kopftransplantation beim Menschen gibt es mehrere grundlegende Probleme: Während Fachleute davon ausgehen, dass Canavero und Ren die Abstossungsreaktionen ganz gut mit Medikamenten in den Griff bekommen werden, bezweifeln sie, dass es möglich sein wird, den Kopf ohne Hirnschäden zu verpflanzen.
Canavero plant, die Körpertemperatur des Patienten dazu von den normalen 37 Grad auf zwölf bis 15 Grad herunter zu kühlen. Bei niedrigeren Temperaturen gehen die Zellen in eine Art Stand-by-Modus und brauchen weniger Energie - das bringt wertvolle Zeit. In abgemilderter Form - mit etwa 32 Grad - wird die Technik bereits bei plötzlichem Herzstillstand angewendet.

Dass das Hirn den langen Sauerstoffmangel bei der Transplantation unbeschadet übersteht, scheint dennoch unwahrscheinlich. «Ich gehe davon aus, dass es zu einem Schlaganfall kommt», sagte Veit Braun, Sekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie, bereits im vergangenen Jahr zu «Spiegel Online».

Ein zerstörtes Rückenmark lässt sich nicht reparieren
Wohl die grösste Hürde besteht darin, die durchtrennten Nervenfasern im Rückenmark des Patienten wieder zu verbinden. Wäre das derzeit möglich, müssten auch Querschnittsgelähmte geheilt werden können. Canavero argumentiert, er könne die Verletzungen sehr wohl reparieren, wenn er die Schäden an den Nerven durch einen geraden, scharfen Schnitt möglichst gering hält.

Anschliessend will er die Lücke zwischen den Fasern mit der Chemikalie Polyethylenglykol (PEG) füllen. In einem Versuch mit Ratten hatte das die Nervenfasern querschnittsgelähmter Tiere wieder zum Wachsen angeregt. Sie konnten sich anschliessend besser bewegen als zuvor, zusammengewachsen sind ihre Nervenfasern aber nicht.

«Was Canavero da vorhat, geht schief, das habe ich ihm auch so gesagt», sagte Hans Werner Müller vom Molecular Neurobiology Laboratory der Universität Düsseldorf, der die PEG-Studie geleitet hat, zu «Spiegel Online».

Keine Kontrolle über die eigene Atmung
Zudem plant Canavero, die Wirbelsäule an einem sehr hohen Punkt zu durchtrennen. Damit würde er die Kontrolle des Hirns über die Atmung abschneiden. «Wenn technisch gesehen alles gutgeht, hat man am Ende einen lebenden Kopf, der keine Kontrolle über seinen Körper hat», fasst Braun zusammen. Der Patient werde nicht selber essen, nicht selber atmen, nicht selber reden und auch nicht auf Toilette gehen können.
Canavero und Ren können diese Kritik nicht nachvollziehen. Anfang 2016 veröffentlichten sie einen Brief im Fachmagazin «Surgical Neurology International», in dem sie Kritikern vorwerfen, über das Vorhaben zu urteilen, ohne sich richtig auszukennen. Solange es den Forschern jedoch nicht gelingt, die Fachgemeinschaft mit Fakten zu überzeugen, wird es unmöglich sein, die Operation durchzuführen. Denn dafür brauchen sie einen OP und zahlreiche Mitarbeiter, die hinter der Idee stehen.

Zusammengefasst: Zwei Forscher planen, einem 31-jährigen Mann 2017 einen neuen Körper zu transplantieren. Experten zweifeln an der Umsetzbarkeit des Vorhabens. Die grösste Hürde: Bislang ist es nicht möglich, durchtrennte Nervenfasern wieder zu verbinden. Selbst wenn bei der Operation alles gut gehe, bliebe ein Kopf auf einem theoretisch funktionsfähigen, aber nicht steuerbaren Körper zurück.
-aus: spiegel online-
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