Gibt es die männliche Menopause oder ist das ein Irrtum? Der Testosteronspiegel nimmt zwar mit zunehmendem Alter ab, aber so lange Spermien gut erhalten sind und keine Krankheiten die Ejakulation beeinträchtigen, ist Mann zeugungsfähig. Der aktuell erfasste Weltrekord liegt bei 92 Jahren. Ein Australier erfreute sich trotz seines hohen Alters an der Geburt seines Kindes.
Männer können - Frauen nicht
Es beginnt ab dem 40. Lebensjahr. Die Spermienanzahl nimmt ab, die Hoden sind nicht mehr so gut durchblutet wie früher und das Testosteron lässt langsam nach. Von Menopause, wie bei der Frau, keine Spur. Frauen hingegen verbrauchen biologisch bis ungefähr zum 40. Lebensjahr die Reserven ihrer Eizellen. Im Vergleich zum Mann werden Frauen mit einer limitierten Anzahl an Eizellen geboren.
Männer können dagegen bis zum letzten Tag ein Kind zeugen, selbst wenn sie jenseits der 100 Jahre alt sind. Vorausgesetzt, die Hoden sind gesund und es wurde keine Vasektomie durchgeführt. Aber selbst bei einer bestehenden Vasektomie ist die Zeugung eines Kindes nicht vollständig ausgeschlossen. Immerhin gibt der Vaterschaftstest Auskunft, falls Zweifel bestehen.
Risiken einer späten Vaterschaft
Mit dem Alter treten Wehwehchen ein. Mal sind es die Gelenke, Diabetes, Karditis oder das Denkvermögen lässt bereits nach. Das wirkt sich auf das Wohlbefinden des Kindes aus. Kinder älterer Väter sind fast immer weniger intelligent, leiden unter ADHS und sind anfälliger für Krebserkrankungen, weil ihr Immunsystem schwächer ist als das der Kinder jüngerer Väter.
Die Gesundheitsrisiken sind keinesfalls zu unterschätzen. Väter müssen sich bewusst machen, dass Behinderungen das Kind stark beeinträchtigen. Es muss nicht immer zu einer sichtbaren physischen Behinderung kommen, oft weisen die Kinder psychische Auffälligkeiten auf. Ein weiteres Problem ergibt sich auf sozialer und gesellschaftlicher Ebene.
Benachteiligte Kinder älterer Väter
Väter über 70 Jahre kommen geistig kaum mehr mit. Der Unterrichtsstoff im Bildungswesen ist weitaus umfangreicher und komplexer als noch zu Schulzeiten des Vaters. Den Abschluss des Abiturs oder der Lehre erleben Väter in der Regel nicht mehr. Damit das Kind eine reale Chance auf einen hohen Bildungsweg hat, müssen jüngere Angehörige der Familie die Erziehung des Kindes mit übernehmen.
Mitschüler durchleben ebenso die Höhen und Tiefen ihrer Entwicklungszeit, neigen aber dazu, solche "Sonderlinge" auszugrenzen. Es hilft nicht, wenn der Vater dann den Mitschülern mit dem Krückstock droht.
Dazu kommen nicht selten finanzielle Nachteile. Ist die Mutter nicht mit einem sehr guten Einkommen gesegnet, dann wird es für die Familie schwierig, den Lebensunterhalt größtenteils von der Rente zu bestreiten. So schön Erotik im Alter auch ist, ein Kind sollte wohl überlegt sein. Heute erzieht nicht mehr das ganze Dorf das Kind, weil es häufig in der Anonymität der Großstadt untergeht.
Zweifel an der Vaterschaft
Es kommt vor, dass sich eine junge Frau einem älteren Mann hingibt und ihm nach dem einen oder anderen vollzogenen Akt der Liebe ihre Schwangerschaft gesteht. Das betrifft fast immer wohlhabende Herren im hohen Alter. Selbstverständlich ist das biologisch möglich, doch Männer sollten ruhig einen Vaterschaftstest verlangen, um alle Zweifel auszuräumen.
Der Vaterschaftstest ist kostenpflichtig und vom potenziellen Vater zu bezahlen. Es bedarf der Einwilligung der Kindesmutter. Weigert sie sich, sollte er den Rechtsweg durchsetzen und die Vaterschaft bis zum Ergebnis nicht anerkennen. Männer sollten sich nie auf die Verhütungsmittel der Frau verlassen und verantwortungsbewusst im Alter handeln und selbst für die Verhütung sorgen.