Bei dem Begriff Fetisch denken die meisten Menschen an Fesseln, hohe Stiefel und Lack und Leder. Allerdings bilden diese Dinge nur einen sehr kleinen Ausschnitt der Fetisch-Welt ab.

Fetische, wie zum Beispiel Cuckold Fantasien, können sich im Übrigen auch noch im fortgeschrittenen Alter entwickeln. Welche Fetische bei Langzeitpaaren besonders hoch im Kurs stehen und woher die plötzliche Fetisch-Lust kommt, erklärt der folgende Beitrag.

Die Entwicklung der sexuellen Vorlieben

In der Regel wissen die Menschen ab einem bestimmten Alter, welche sexuellen Fantasien sie besonders in Stimmung bringen. Dennoch ist es möglich, dass plötzlich neue Spielarten und Interessen dazukommen.

Die Erklärung dafür besteht darin, dass es im Leben in einigen Situationen spezielle Türöffner gibt, die dafür sorgen, dass etwas Neues intensiv entdeckt werden will. Ein handfester Fetisch muss daraus jedoch nicht immer entstehen.

Wie sich die sexuelle Reise im Laufe des Lebens gestaltet, ist äußerst unterschiedlich und hängt immer von dem individuellen Menschen ab. Auch der Zufall kann dabei eine große Rolle spielen, beispielsweise, wenn der neue Partner bestimmte Vorlieben hat oder die beste Freundin die Empfehlung für ein Tantra-Seminar ausspricht. Der beliebte Roman „50 Shades of Grey“ hat zum Beispiel dazu geführt, dass sich mehr Frauen trauen, ihre Liebe zu erotischer Literatur zu entdecken.

Fetisch – Was ist das überhaupt?

Simpel ausgedrückt handelt es sich bei einem Fetisch um eine Spezialisierung beziehungsweise Fixierung auf wenige Handlungen und Objekte. Somit kann ein Fetisch grundsätzlich alles sein, ob Swingen, Schmuck, bestimmte Kleidung oder BDSM.

Paare, die anfangs lediglich nach einer gewissen Abwechslung suchen, probieren oft das Swingen aus. Dieses kann zu einem Fetisch werden, wenn außerhalb des Swingerclubs kein Sex mehr stattfindet. Der Fetisch definiert sich also über seine Ausschließlichkeit und die Einengungen auf einen bestimmten Bereich. Im Fokus eines Fetischs können auch spezielle Gegenstände stehen. Beispielsweise verspüren einige Menschen nur dann Erregung, wenn ihr Partner bestimmten Schmuck trägt.

Theoretisch können sich Fetische in jedem Alter entwickeln, sobald neue Erfahrungen gesammelt werden. Diejenigen, die zwar durchaus spezielle Vorlieben haben, jedoch Sex auf verschiedene Arten ausleben, haben nach der fachlichen Definition keinen Fetisch.

Beliebt bei Frauen: Die Romantik

Viele Menschen wissen nicht, dass sogar Romantik einen handfesten Fetisch darstellen kann. Besonders Frauen, die sich in einer Langzeitbeziehung befinden, entwickeln diesen Fetisch häufiger, als vielleicht angenommen wird.

Dabei besteht das Problem nicht in dem Wunsch, dass gelegentlich eine besondere Stimmung herrschen soll, sondern in der bereits erwähnten Ausschließlichkeit. Es gibt viele Frauen, die nur noch dann Erregung verspüren können, wenn die sexuelle Anbahnung und die Handlungen in einem besonders romantischen Rahmen ablaufen. Es kann dabei für die Partner überaus anstrengend und ermüdend sein, wenn ihre Partnerin plötzlich aufgrund der falschen Musik oder der falschen Duftkerze die Lust verliert.

Interessant ist jedoch, dass ein Romantik-Fetisch in der Gesellschaft als vollkommen akzeptiert gilt – jedoch kann dieser, wie jeder andere Fetisch auch, in einer Beziehung durchaus zu einem Problem werden. Falls ein Fetisch als problematisch wahrgenommen wird, hilft das Gespräch mit einem Sexualtherapeuten. Betroffene sollten keine Hemmungen haben, ihre Probleme offen anzusprechen, da professionelle Therapeuten einer Schweigepflicht unterliegen und sich in der Thematik außerordentlich gut auskennen.