Dresdner Christstollen – das steckt hinter der Tradition

Der Christstollen. Eine Advents- und Weihnachtszeit ohne Christstollen ist für viele Menschen unvorstellbar. Der Kuchen aus Butter und Mehl, der in der Weihnachtszeit mit Rosinen, kandierten Orangen- und Zitronenzesten, der so herrlich von innen wärmt und dessen Überzug aus Puderzucker so sehr an die Schneedecke erinnert, die draußen im Winter immer seltener wird, darf einfach nicht fehlen.

Aber woher kommt eigentlich der Dresdner Christstollen? Was für Zutaten muss der Christstollen beinhalten, damit er wirklich als traditioneller Dresdner Christstollen gelten darf?

August der Starke, König von Sachsen

Im Jahr 1730 war August der Starke, König von Sachsen und residierte in Dresden. Im schönen Sommer dieses Jahres hielt er eines seiner vielen Militärmanöver zwischen den Orten Zeithan, Glaubitz und Streumen ab, dass wegen der Größe und Pomp der militärischen Machtdarstellung als Lustlager von Zaithan in die Geschichte einging.

Hier wollte er, ganz friedlich, seine Nachbarn im Norden, die Kurfürsten von Brandenburg beeindrucken. Die Preußen waren zu der Zeit noch nicht, was Friedrich der Große wenige Jahre später aus ihnen machen sollte. Anstatt dem Machtfaktor in Norddeutschland, war Brandenburg-Preußen nur ein deutscher Staat unter vielen, aber Kurfürst Friedrich Wilhelm baute während seiner Regentschaft eine gewaltige, furchterregende Armee auf. Kein Wunder also, dass August der Starke seinen Reichtum gegenüber seinen Hohenzollernnachbarn zur Schau stellen wollte.

Der erste Dresdner Christstollen

Der Stollen, den August der Starke in Zaithan präsentierte, war nicht irgendein Christstollen. Es handelte sich um einen Stollen, der aus 3600 Eiern und 320 Kannen Milch bestand. Stolze 1800 Kilogramm wog das stolze Gebäck.
So ein Stollen war für das 18. Jahrhundert ein unbeschreiblicher Luxus. Denn die Zutaten, die in jeden Stollen gehören, waren damals Luxuswaren.

Die Tradition des Dresdner Christstollens reicht viel weiter zurück. Doch im Gegensatz zum Stollen von August, handelte es sich schon immer um ein Gebäck aus der Adventszeit. Das erste Mal wird ein Christstollen im Jahr 1329 in Naumburg an der Saale erwähnt, dabei handelte es sich aber noch um ein deutlich anderes Gebäck, als was heute unter einem Christstollen verstanden wird.

Anstatt eines reichhaltigen, mit herrlichen Zutaten veredelten Gebäcks, handelte es sich zunächst um eine einfache Fastenspeise – schließlich ist die Adventszeit eine Fastenzeit (gewesen). Daher wurden in mittelalterlichen Stollen nur die Zutaten Wasser, Hefe, Mehl und Öl verwendet – keine Butter.

Die Tradition des Stollens begann 1491

Ein Kuchen ohne Butter ist bis heute ein ziemlich fades und langweiliges Trauerspiel. Damit ein Christstollen auch nach etwas schmeckte schickte der sächsische Herzog 1491 einen Bittbrief an das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Innozenz VIII – der die Butter im Stollen erlaubte. Das machte aus der faden Fastenspeise den genießbaren Stollen, zu dem er sich in den nächsten Jahrhunderten entwickeln sollte.

Damit sich der Stollen länger hielt, wurde die Butter häufig durch Rinderschmalz ersetzt. Wer einen wirklich lange haltbaren Stollen haben möchte, der backt ihn auch heute noch mit Rinderschmalz – was dem Stollen einen leicht anderen Geschmack versetzt, als einer, der nur mit Butter gebacken wird.

Heute sorgt der „Schutzverband Dresdner Stollen e.V.“ dafür, dass in echten Dresdner Christstollen die traditionellen Zutaten Butter, Mehr, Zitronat, Orangeat, Rosinen enthalten sind, dass der Butteranteil im Stollen 50% beträgt und keine künstlichen Aromen, Konservierungsstoffe oder Margarine verwendet werden. Außerdem müssen Dresdner Christstollen in oder direkt um Dresden herum gebacken werden.

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