Verhütung 50 plus

So wie Sex in jedem Lebensalter ein Thema ist, sollte auch es auch die Verhütung sein. Wenngleich die Fruchtbarkeit der Frau mit den Wechseljahren endet, ist die zeitliche Bestimmung deren Eintritts nicht so einfach wie gedacht. Gleichzeitig spielt bei der Verhütung neben dem Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft auch der Schutz von Geschlechtskrankheiten zumindest bei wechselnden oder neuen Partnern eine Rolle.

Fruchtbarkeit – wie lang ist Verhütung nötig?

Wenngleich die Fruchtbarkeit bei Frauen bereits relativ beginnt abzunehmen – sie liegt im Alter von 35 Jahren nur noch bei 50% - endet sie erst mit der Menopause. Die Wechseljahre umfassen jedoch mehrere Phasen und zeigen sich zunächst mit einem unregelmäßigen Zyklus. In dieser Zeit besteht immer noch das Risiko schwanger zu werden.

Erst mit dem Einsetzen der eigentlichen Menopause, also nach der letzten Regelblutung, ist die Fruchtbarkeit nicht mehr gegeben. Erst dann erfolgt kein Eisprung mehr. Eine Schwangerschaftsverhütung sollte daher bis zu diesem Zeitpunkt erfolgen.

Statistisch gesehen liegt der diesbezüglich ermittelte Durchschnitt bei einem Alter von 51 bis 52 Jahren. Die Menopause kann aber auch früher oder später einsetzen, sodass sich nicht auf das Alter verlassen werden sollte um die Fruchtbarkeit zu bestimmen.
Um die Menopause eindeutig zu bestimmten bzw. zu bestätigen sollte vom Arzt ein Hormontest durchgeführt werden. In der Regel sind dafür drei Untersuchungen im Abstand von mehreren Wochen notwendig. Liegt der so ermittelte FHS-Spiegel ( follikelstimulierendes Hormon) über 40 mE/ml sowie der Östrogenspiegel bei 40 pg/ml kann die Fruchtbarkeit medizinische ausgeschlossen werden.

Auch wenn Männern ein Leben lang Spermien produzieren und somit auch fruchtbar sind, nimmt die Fruchtbarkeit mit dem Alter doch ab. Zum Einen verringert sich das Sperma-Volumen und zum Anderen die Anzahl vollbeweglicher Spermien.

Auch mit 50 plus besteht also noch die Möglichkeit einer ungewollten Schwangerschaft bei Geschlechtsverkehr ohne Verhütung. Gleichzeitig ist die Gefahr von sexuell übertragbaren Krankheiten nicht zu unterschätzen. Untersuchungen zeigen, dass auch in der Altersgruppe der 50- bis 90-Jährigen ein Anstieg der Infektionen mit Geschlechtskrankheiten zu verzeichnen ist. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Zahl allein im Zeitraum 2000 bis 2010 mindestens verdoppelt hat.

Geeignete Verhütungsmethoden

Es stehen auch im Alter vielfältige Möglichkeiten der Schwangerschaftsverhütung zur Verfügung. Während für Frauen aufgrund von erhöhten Nebenwirkungsrisiken nicht jede Verhütungsmethode geeignet ist, kann der Mann sein Leben lang auf 2 Methoden zurückgreifen. Zumeist wird dabei auf das Kondom zurückgegriffen, da es neben dem Schwangerschaftsschutz auch einen Schutz vor der Infektion mit Geschlechtskrankheiten bietet. Beginnen bei der Partnerin bereits die Wechseljahre, welche mit einer vaginalen Trockenheit einhergehen können, kann das Kondom zudem das Einführen des Penis erleichtern und den Sex angenehmer gestalten.

Wer bereits in einer langjährigen Partnerschaft und die Familienplanung abgeschlossen ist, greift eher auf eine Vasektomie zurück – ein operativer Eingriff um die Samenleiter zu durchtrennen.

Frauen sollten nicht mehr auf eine natürliche Familienplanung, wie die Temperaturmessung oder Billings-Methode setzen, da der Zyklus unregelmäßiger wird. Die fruchtbaren Tage können nicht mehr eindeutig bestimmt werden.

Wer nicht auf eine hormonelle Verhütung wechseln möchte, kann auf Barrieremethoden wie das Diaphragma oder die Kupferspirale zurückgreifen. Hierbei wird der Zyklus nicht beeinflusst, die Frau kann besser bestimmen ob sie bereits in die Menopause eingetreten ist und das Nebenwirkunsgrisiko ist geringer.

Hormonelle Verhütung – ja oder nein?

Eine hormonelle Verhütung, insbesondere die Verhütung mit der Antibabypille, ist im Alter mit einem steigenden Risiko für Nebenwirkungen verbunden. Insbesondere das Thrombose-Risiko steigt in dieser Zeit.

Daher empfehlen Frauenärzte bei der hormonellen Verhütung eher auf die Hormonspiraler zurückzugreifen. Sie empfiehlt sich besonders bei starken Blutungen, da sie dafür sorgt, dass sich die Gebärmutterschleimhaut nicht so stark entwickelt und die Blutung reduziert wird. Der Zyklus selbst wird durch die Hormonspirale kaum beeinflusst.

Frauen, die dennoch mit der Antibabypile verhüten wollen, sollten bereits ab dem 40. Lebensjahr möglichst auf die Minipille wechseln. Diese Präparate enthalten lediglich Gestagen, sodass die Nebenwirkungsrisiken geringer sind. Neuere Präparate, die Desogestrel enthalten, erweitern den Einnahmezeitraum mittlerweile auf die üblichen 12 Stunden, wie er auch bei Kombinationspräparaten üblich ist.

Wer dennoch ein Kombinationspräparat verwenden möchte, sollte auf die Mikropille zurückgreifen. Diese enthält weiterhin Gestagen und Östrogen, weist jedoch eine weitaus geringere Hormonkonzentration auf. Insbesondere auf eine geringe Östrogendosierung ist zu achten um das Nebenwirkungsrisiko gering zu halten.

Auswirkungen auf die Wechseljahre selbst hat eine hormonelle Verhütung, wie auch eine Hormontherapie, jedoch nicht, sie kann nicht deren Eintreten verschieben. Allerdings sorgen die Hormone weiterhin für einen Auf- und Abbau der Gebärmutterschleimhaut, sodass weiterhin eine Regelblutung eintritt und die Frau nicht bestimmen kann, ob der Eintritt in die Menopause bereits erfolgt ist. Gleichzeitig wird jedoch das Auftreten von Wechseljahresbeschwerden verhindert bzw. diese in ihrer Ausprägung gemildert.

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