Verminderte Libido in der Menopause – was ist dran?

Haben Frauen das Ende ihrer fruchtbaren Lebensphase erreicht, treten sie in die Menopause oder Wechseljahre ein. Während das Ausbleiben der Menstruation sich sicherlich für viele positive auf Sexleben auswirkt, können andere typische Symptome dem im Weg stehen. Depressionen, Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen oder Müdigkeit können die Lust auf Verkehr freilich senken. Einige Frauen erfahren zusätzlich eine direkte Minderung der Libido – dem Lustempfinden.

Wer ist schuld am Libidoverlust?

Viele Frauen verspüren während der Wechseljahre kaum noch das Verlangen nach Sex mit dem Partner. Rund 70% bis 80% der Frauen leiden in den Wechseljahren unter dem sogenannten Libidoverlust. Jedoch ist zu einfach davon zu versprechen, dass jegliche Lust vergeht. Häufig das Bedürfnis nach „klassischem“ Geschlechtsverkehr nicht mehr so stark im Vordergrund und andere Stimulieren spielen eine zentralere Rolle. Die meisten Frauen wünschen sich dann einen vermehrten Austausch von Zärtlichkeit für ihre Partnerschaft. Häufig nimmt das sexuelle Verlangen jedoch nach Ende der Wechseljahre auch von allein wieder ein wenig zu. Bis dahin unterliegt der Körper der Frau, wie häufig auch die Libido, den hormonellen Schwankungen.


Quelle Grafik: healthexpress


In der Menopause finden bei allen Frauen sehr starke hormonelle Umstrukturierungen im Körper statt. Die schwankenden Menstruationszyklen haben auch einen entscheidenden Einfluss auf die
weibliche Libido, das Lustempfinden an körperlicher Liebe und Sex. Durch das Ungleichgewicht an Hormonen (Progesteron und Östrogen) fällt es vielen Frauen schwer, noch Freude an körperlicher Liebe zu empfinden. Gerade der sinkende Östrogenspiegel führt zu Veränderungen und insbesondere einer Trockenheit der Vagina-Schleimhaut. Die vaginale Trockenheit führt zu Schmerzen beim Geschlechtsakt worauf in Folge auch die Lust abnimmt.
Eine weitere Rolle spielen auch weitere typische Wechseljahresbeschwerden, die sich negativ auf das Wohlbefinden der Frau auswirken. Hitzewallungen, die heftige Schweißausbrüche mit sich bringen, Haarausfall oder eine Gewichtszunahme sind in dieser Zeit nicht untypisch. Viele Frauen fühlen sich aufgrund der stattfindenden Veränderungen nicht mehr attraktiv und ziehen sich zurück. Sie fühlen sich nicht mehr so begehrenswert. Schnell kann eine Spirale sich verstärkender Symptome und Probleme bilden.

Wie hängt die Schulddrüse damit zusammen?

Eine mögliche weitere Ursache kann eine durch die Menopause bedingte Schilddrüsenstörung sein, die im Zuge der hormonellen Umstellung auftreten können. Eine Unterfunktion führt häufig dazu, dass der Stoffwechsel beeinträchtigt wird und der Körper die vorhandene Energie auf lebenserhaltende Prozesse verwenden muss – das Aufrechterhalten der Libido gehört nicht dazu. Ist eine Schilddrüsenunterfunktion vorhanden, kann diese mit Schilddrüsenhormonen in Form von T4 oder T3 und T4 Kombipräparaten behandelt werden. Oft zeigt sich dann auch eine Zunahme der Libido. Die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion sind vielen Wechseljahresbeschwerden ähnlich und daher wird eine Schilddrüsenerkrankung oft nicht gleich erkannt, dazu zählen:

• Müdigkeit
• Reizbarkeit
• Depressionen
• Gewichtszunahme
• Haarausfall
• Stimmungsschwankungen
• Kälteintoleranz
• Herzstolpern
• Verdauungsstörungen

Was kann Frau tun?

Manche Frauen profitieren während des Klimakteriums von Hormonpräparaten, um die auftretenden Beschwerden zu lindern. Bis zu 80% der Frauen leiden unter den Wechseljahressymptomen. Frauenärzte verordnen häufig Hormonpräparate mit Östrogen oder Progesteronanteil in Form von Kapseln, Gels oder Pflaster. Die künstliche Zugabe von Östrogen fördert die Feuchtigkeit der Scheidenschleimhaut. Gleichzeitig können mit einer Therapie andere Beschwerden bekämpft werden, die sich negativ auf das Wohlbefinden auswirken. Da eine Hormontherapie mit Nebenwirkungen verbunden sein kann, wird diese häufig erst dann verschrieben wenn besonders starke Beschwerden auftreten.

Einige Ärzte empfehlen auch eine alternative Therapie mit pflanzlichen Präparaten aus der Traubensilberkerze oder diverse Johanniskrautpräparate gegen die häufig auftretenden Depressionen. Bei Johanniskraut ist jedoch
eine häufige Nebenwirkung die Lichtempfindlichkeit der Haut. Daher sind Johanniskrautpräparate am besten im Winter anzuwenden, wenn die Sonneneinstrahlung niedriger ist. Auch Mönchspfeffer kann hier helfen, da er den Prolaktinspiegel senkt. Prolaktin ist ein Hormon, welches nach dem Orgasmus ausgeschüttet wird und zwar für Entspannung sorgt aber so auch natürlich einen sofortigen erneuten Geschlechtsakt verhindert.
Daneben können auch Hormonpräparate auf natürlicher Basis, welche Phytohormone,
sogenannte Pflanzenhormone enthalten, zum Einsatz kommen. Manche Ärzte empfehlen hier Rotkleekapseln oder Sojapräparate. Und auch natürliche Tinkturen mit Yohimbin können der Libido auf die Sprünge helfen. 

Häufig wird zunächst jedoch dazu geraten, eigene Maßnahmen zu ergreifen. Körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung regen den Stoffwechsel an und können sich daher positiv auf typische Beschwerden auswirken. Lichttherapie und Entspannungsübungen wie Yoga oder Chi Gong erhöhen das allgemeine Wohlbefinden. Die Reduktion von Stress oder Stressfaktoren, wie sich Hitzewallungen und andere Symptome eindeutig darstellen, wirken sich negativ auf das Lustempfinden aus. Abhilfe gegen eine trockene Vaginalflora und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können auch Gleitcremes oder Gleitgels schaffen. Bei der Vaginalhygiene sollte vor allem auf sanfte, feuchtigkeitsspendende Produkte zurückgegriffen werden.

Siehe auch:

www.gesundheit.de
www.zentrum-der-gesundheit.de
www.hormontherapie-wechseljahre.de
das-gesundheitsportal.com

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